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Ereignis

Am 4. Juni 2017 nahm unsere Pink Paddling Gruppe an der Vogalonga 2017 in Venedig teil

Freitag, 2. Juni 2017 - 6 Uhr:
Geschäftiges Treiben vor der Frauenklinik Tübingen.
Was ist los?

14 Reiselustige Pink-Paddlerinnen starten gemeinsam mit ihrem Trainer Fabio Weichert zum Abenteuer Vogalonga Richtung Venedig. Die Vogalonga ist mit einem 30 km-Rundkurs die längste Ruder-Regatta Europas, an der nur mit Muskelkraft betriebene Boote teilnehmen dürfen. Mit den besten Wünschen der Herren Professoren Wallwiener und Hahn sowie dem guten Segen von Herrn Pater Edele im Gepäck geht es endlich los!

Obwohl die ersten Trainingseinheiten im Frühjahr aufgrund von Kälte, Schnee und Hochwasser nur unregelmäßig stattfinden konnten, fühlen wir uns nach den vergangenen intensiven Trainingswochen gut vorbereitet! Und trotzdem spürt man eine gewisse Aufregung und Neugierde unter den Teilnehmerinnen und man fragt sich immer wieder:

Was erwartet uns am Sonntag, wie werden die wettertechnischen Bedingungen sein und wird unsere Kraft ausreichen?

Die Fahrt verläuft komplikationslos und so erreichen wir bei strahlendem Sonnenschein um 16 Uhr unseren Campingplatz Rialto direkt vor den Toren Venedigs. Die Belegung der Schlafplätze in den Holzhäusern und der Lebensmitteleinkauf für das Wochenende sind schnell erledigt. Der restliche Abend ist für gemütliches Essen/Trinken/Schwätzen reserviert, die Stimmung ist sofort harmonisch und die Vorfreude auf Sonntag steigt.

Nach dem gemeinsamen Frühstück am Samstag kann der Tag frei gestaltet werden. Verschiedene Grüppchen machen sich auf den Weg zur Besichtigung von Markusdom und Dogenpalast oder auch zur Biennale oder einfach nur zum Shoppen und "durch die Gassen treiben lassen". Hier entsteht ein erster Eindruck von dieser besonderen Stadt mit ihren unzähligen Kanälen und Palästen.
Nicht verpassen dürfen wir abends Hägars traditionelles Pasta-Essen mit seinen legendären Pestos. Es wird fleißig geschlemmt und währenddessen abgestimmt und debattiert, welches Pesto nun doch das Allerbeste sei!
Auf jeden Fall werden die Depots randvoll mit Kohlenhydraten gefüllt, um uns bestmöglich auf die 30 km lange Paddelstrecke vorzubereiten. Nebenbei erhalten wir letzte Anweisungen für den Ablauf am Sonntag, die Aufregung nimmt zu!

Sonntagmorgen ist frühes Aufstehen und schnelles Frühstück angesagt, so dass wir uns bereits um 6:30 Uhr auf den Weg zu den Bootskränen machen.

Boote CHRIS und KATJA werden zu Wasser gelassen
Boote CHRIS und KATJA werden zu Wasser gelassen

Dort werden unsere beiden Boote "Chris" und "Katja" professionell zu Wasser gelassen und wir paddeln in freudiger Erwartung über den Canale Grande zum Startplatz in die Markus-Lagune. Die Spannung steigt!

Vor dieser unglaublichen Kulisse heißt es erst einmal tief durchatmen!
Es ist einfach ein unbeschreibliches Gefühl, in einem dieser unzähligen Boote zu sitzen und Teilnehmer der wunderbaren Veranstaltung zu sein.
Dazu das Einsetzen der Kirchenglocken, der Gesang der am Ufer stehenden Chöre und das Feuerwerk aus Böllerschüssen! Wir sind tief berührt, wischen schnell die Tränen ab und dann heißt es loslegen! Wir stellen uns der körperlichen und emotionalen Herausforderung!

Wetter und Meeresströmung sind uns wohl gesonnen und wir kommen flott voran Richtung Burano. Nebenbei wird laut getrommelt und gesungen sowie die Vielfalt der vorbeikommenden Boote begutachtet und bestaunt. Wir haben noch Power und schon bald lassen wir Burano hinter uns und paddeln durch die Kanäle Muranos wieder Richtung Venedig. Das ist eine der schwierigeren Etappen, da Venedig zum Greifen nah erscheint und doch noch so weit entfernt liegt. Inzwischen macht uns die Sonne und die Hitze zu schaffen und wir erinnern uns an den Rat von Herrn Prof. Hahn, jede Paddlerin solle bitte ihren 3-Liter-Wasservorrat aufbrauchen.

Mit Gymnastik-Einheiten und weiteren Liedern paddeln wir ohne Nachzudenken bis zum Stadtrand und können sogar ohne Stau Richtung Canale Grande schippern. Wenn nur die Sitzbeinhöcker nicht wären...
Die Fans am Rand des Kanals empfangen die vorbeifahrenden Boote typisch italienisch und lautstark und wieder haben uns die Emotionen im Griff, besonders als wir die vollbesetzte Rialto-Brücke passieren. Die letzten Kilometer werden einfach nur genossen, denn uns ist klar, dass wir Rekordzeit anpeilen. Die Stimmung in den Booten tut ihr Übriges dazu und es wird noch einmal aus voller Kraft getrommelt und gesungen!

Route der Vogalonga 2017
Tübinger Pink PaddlerInnen bei der Vogalonga 2017
Tübinger Pink PaddlerInnen bei der Vogalonga 2017

Nach 4 bzw. 4:30 Stunden erreichen wir überglücklich und stolz das Ziel, nehmen unsere Medaillen entgegen und fallen uns auf der Treppe vor der Kirche Maria della Salute nur noch in die Arme! Geschafft, was für ein außergewöhnliches Erlebnis, besonders für unsere älteste Teilnehmerin Gerda Langjahr, die nun schon zum dritten Mal die Vogalonga ohne Probleme gemeistert hat. Glücksgefühle machen sich breit, wir sind überwältigt und emotional ergriffen.
Nach kurzer Verschnaufpause steigen wir, immer noch auf Wolke 7, in die Boote und machen uns auf den Rückweg zum Kran.

Abends feiern wir nach ausgiebiger Dusche in ausgelassener Stimmung unseren Erfolg beim gemeinsamen Pizza-Essen. Die Glücksgefühle sind immer noch spürbar und alle sind sich einig, dass sich das Training für diese außergewöhnliche Veranstaltung gelohnt hat. Wir trainieren weiter, denn nach der Vogalonga ist vor der Vogalonga.

Der Montag steht zur freien Verfügung und wird unter anderem zu einer Fahrt mit dem Vaporetto zu den Inseln Murano und Burano genutzt, um (mit Respekt vor der eigenen Leistung!) die gestern zurückgelegte Strecke noch einmal in Augenschin zu nehmen.

Am Dienstag treten wir nach einem äußerst harmonischen Wochenende die Heimreise nach Tübingen an. Neben unserem Erfolg samt Diploma di Partecipazione nehmen wir neue oder intensivierte Freundschaften mit nach Hause! Ciao Venedig, bis zum nächsten Mal!

Zum Schluss gilt es Dank zu sagen, denn uns allen ist klar, dass dieses Wochenende ohne die Unterstützung Dritter nicht zu realisieren wäre. Ein ganz besonderer Dank geht an Frau Christine Tetzlaff für die aufwändige Organisation und ihren unermüglichen Einsatz zu unseren Gunsten während des ganzen Jahres!!! Das ist nicht selbstverständlich!
Außerdem danken wir unseren Trainern Fabio Weichert und Petra Ackermann für die Trainingsstunden sowie Hägar für den zuverlässigen Transport der Boote, den vorbildlichen Fahrern der Sprinter, Stefan Tetzlaff, Elke Rogge und Sonja Möhrle und natürlich unserer Schatzmeisterin Barbara Kuhn!
Ein letzter Dank geht an die Firma Erbe Elektromedizin GmbH sowie den Sponsorenläufern, die beim ERBE Lauf 2016 durch unser Spendentor gelaufen sind, für die großzügigen Spenden zur Anschaffung unserer Boote, denn ohne Boot ist eine Teilnahme an der Vogalonga unmöglich! DANKE!!!

Monika Bläsius